Wir schreiben das Jahr 2003. Thomas Uebersax hat sich entschieden, bei der freiwilligen Feuerwehr in seiner Wohngemeinde Zumikon vorstellig zu werden und dort einen Beitrag zu leisten. Kurz darauf absolviert er einen Fitnesstest, den er besteht, macht eine Grundausbildung – und während eines Jahres nimmt er an ersten Übungen teil. Dabei lernt er die Schutzkleidung kennen und macht sich mit dem Material vertraut, lernt, wie man richtig vorgeht bei der Rettung und Bergung von Menschen, bei Wasser- oder Ölschäden und vieles mehr.
Er liegt zuhause im Bett, als sich sein Pager ein erstes Mal meldet. Jetzt muss es schnell gehen. In fünf Minuten hat er im Depot zu sein. Weitere 30 Sekunden später sitzt er umgezogen und einsatzbereit im feuerwehreigenen Sanitätsfahrzeug und es geht mit Blaulicht zu einem schweren Verkehrsunfall. Die Feuerwehr ist meistens zuerst vor Ort und hat die Aufgabe, Personen aus den Fahrzeugen zu befreien, häufig mit schwerem Werkzeug, und – wenn nötig – erste Hilfe zu leisten. Der REGA-Helikopter landet. Der Beifahrer ist schwer verletzt. Thomas Uebersax hat ein mulmiges Gefühl, sein erster Ernstfall nimmt ihn emotional mit. Das ist jetzt Teil meines Alltags? Diese Frage stellt er sich.
Mehr als «nur» Feuer löschen
20 Jahre später ist Thomas Uebersax Kommandant der freiwilligen Feuerwehr Zumikon/Küsnachterberg im Range eines Hauptmanns. Er empfängt uns im modernen, fast schon luxuriösen Feuerwehrdepot der beiden Gemeinden, das eine grosse Fahrzeughalle, Mannschafträume, Garderoben und Büros umfasst. Für uns trägt er die Schutzkleidung, schwere Stiefel, einen Helm, die feuerfesten Hosen und die Jacke inklusive Handschuhe. Auch die freiwillige Feuerwehr ist absolut professionell ausgerüstet.