Wir sind ganz in der Nähe des Wasserschlosses in Windisch zwischen Aare und Reuss. Hier empfängt uns Moritz Graf in seinem Schrebergarten, der rauchige Duft von gegrilltem Fleisch liegt bereits in der Luft. Auf seinem T-Shirt prangt das Logo des von ihm mitgegründeten Barbecue-Vereins M&C Glutzeitalter und auf dem Rücken klärt ein Spruch darüber auf, um was es hier geht, wenn es nicht schon längst allen klar geworden ist: «Grillen ist mehr als Nahrungszubereitung».
Vor etwas mehr als 10 Jahren habe er – hier macht die Redensart einmal Sinn – Feuer gefangen, als er zum ersten Mal «richtige» Spare Ribs gegessen hatte. «Das Fleisch muss bei den Spare Ribs förmlich vom Knochen fallen, nichts da mit am Knochen nagen», schildert er seinen Qualitätsanspruch sehr anschaulich. «Danach konnte ich die üblich zubereiteten Spare Ribs nicht mehr geniessen und sagte mir: Das kriege ich auch besser hin.»
So kam er zu seinem ersten Smoker. Darin werden die marinierten Schweinerippen über zirka sechs Stunden bei kontrollierter Temperatur im Rauch von Kirschholz gegart, was ein unverwechselbares Aroma und butterzartes Fleisch zur Folge hat. Mit Freunden entwickelte er die Kunst der Fleischzubereitung im heissen Rauch weiter, bis der Gedanke aufkam: Wir könnten doch an den Schweizer BBQ-Meisterschaften teilnehmen. Gedacht, getan: Sie gründeten einen Verein und holten mit ihren Schweinerippchen bei der ersten Teilnahme in Schaffhausen prompt den vierten Platz bei den Amateurteams.
M&C Glutzeitalter beginnt
Der Verein, der die Initialen der Günderväter im Namen führt, wird über die Jahre immer mehr zu Moritz' Passion. Er experimentiert mit verschiedenen Grilltechniken, besitzt heute sage und schreibe acht Grills, darunter einen Drehspiess, der ein ganzes Schwein mit einem Gewicht bis 25 Kilogramm tragen kann. Mehrere weitere Teilnahmen an Schweizer Meisterschaften mit Spitzenrängen folgen.
Der kleine Verein wächst auf heute acht Mitglieder an. Die Amateur-Grilleure besuchen Workshops im In- und Ausland und bilden sich so laufend weiter. Ihre Vereinskasse können sie bald mit Cateringaufträgen an Hochzeiten und Familienfesten aufbessern, nicht zu vergessen einige Bilanzessen, auch bei Teams der Zürcher Kantonalbank.