Der Händedruck ist zupackend, der Teint spricht von Stunden an der frischen Luft und sein Gang über den Waldboden ist federnd und ausbalanciert. Man würde keinen Banker vermuten: Roland Krienbühl empfängt uns auf einer Anhöhe in Maur über dem Greifensee in seinem Jagdrevier. Er trägt wetterfestes mattgrünes Outfit, einen Filzhut. Ein grosses Emblem auf dem Ämel trägt den Schriftzug «Jagdaufsicht Kanton Zürich», an der Leine führt er seinen treuen Begleiter und ausgebildeten Jagdhund Yago. Im Gespräch wird schnell klar, dass er lange Jahre Jagderfahrung hat und wenn er beiläufig von Schmalrehen, Brunftzeit und Rosenstöcken* spricht, zeigt das, wie ihm die weidmännische Sprache in Fleisch und Blut übergegangen ist.
Zu einem gesunden Verhältnis zwischen Wildtieren und menschlichem Lebensraum beitragen
Die Arbeit im Revier, zu der sehr viel mehr gehört, als nur die eigentliche Jagdausübung, ist seine Leidenschaft – mehr als ein Hobby; eher eine Lebenseinstellung, die ihn zu einem «runden» Menschen macht, eingebettet in die Natur seiner Umgebung. Mit sechs Kollegen bildet er die Jagdgesellschaft Maur und betreut als Obmann und Jagdaufseher das Jagdrevier, das sich vom Ufer des Greifensees bis hoch hinauf nach Ebmatingen, Binz und in Richtung Pfannenstil auf einer Fläche von rund 1'142 Hektaren erstreckt. Zu den Aufgaben gehört der Schutz bedrohter Tierarten, der Erhalt der Artenvielfalt und der Lebensräume von Wildtieren. Aber auch die Begrenzung des Schadens an den Kulturräumen durch ebendiese Wildtiere. Das ist im Jagdgesetz geregelt. Das Revier wird von der Gemeinde Maur für acht Jahre fest gepachtet. Das Fleisch der erlegten Wildtiere, auch Wildbret genannt, darf im Gegenzug von den Jägern verwertet und vermarktet werden.