Nach 18 starken Sommerwochen haben die Aktienmärkte im August eine 5%-Korrektur hingelegt. Insbesondere China sorgte aufgrund schwacher Wirtschaftsdaten und wegen Zahlungsproblemen des mächtigen Immobilienentwicklers Country Garden für Verunsicherung.
Das nachlassende Kursmomentum hat auch Spuren beim Sentiment der Anleger hinterlassen, welches nun nicht mehr ganz so euphorisch ist. Da in den USA aber die Konjunkturdaten wiederum besser als erwartet ausfielen, stiegen die Obligationenrenditen erneut an und befinden sich auf einem 15-Jahreshoch.
US-Konsumfreude wohl nicht von Dauer
An den Märkten setzt sich nun vermehrt die Hoffnung auf ein Softlanding durch. Insbesondere stützt der US-Konsument durch seine Konsumlaune die Weltwirtschaft. Allerdings sitzt in Übersee das Portemonnaie nicht mehr so locker, wie die August-Zahlen zur Konsumentenstimmung in den USA zeigen. Diese hat sich aufgrund anhaltender Inflationssorgen überraschend stark eingetrübt. Wir bezweifeln denn auch die Dauerhaftigkeit des Konsums, und zwar aus folgenden, nicht abschliessenden, Gründen:
- Trotz des kräftigen Arbeitsmarkts schmilzt das verfügbare Budget etwa aufgrund höherer Kreditkosten.
- Frühzyklische Unternehmen warnen zunehmend vor negativen Absatzzahlen.
- Die Firmenkonkurse in den USA sowie die Zahlungsausfälle bei Krediten nehmen zu.
Der Gegenwind hat zwar länger auf sich warten lassen als gedacht, er gewinnt aber an Kraft. Wir bleiben somit bei Aktien untergewichtet und präferieren US-Staatsanleihen, wo der Zinszyklus fortgeschritten ist. Im September dürften nun die finalen Zinserhöhungen der EZB und der SNB folgen, was auch das Ende der Stärke des Schweizer Frankens und der Beginn eines festeren US-Dollars bedeuten könnte. Wir haben unsere Währungswetten nochmals ausgeweitet.