Es führt und verführt, es bildet ab und aus, es spricht und widerspricht: Das kleine Wunderding namens Smartphone ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken, denn es erweitert unsere reale Umgebung stets um ein Vielfaches an medialen Räumen. «Wir leben heute in einer digitalisierten Mediengesellschaft», bringt es Daniel Süss, Professor für Medienpsychologie an der ZHAW, auf den Punkt. «Unsere Welterfahrung geschieht zu einem grossen Teil durch Medien – und deshalb ist Medienkompetenz eine Grundvoraussetzung, um sich als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft in einem hybriden Umfeld bewegen zu können.»
Doch werden die Anforderungen an die Mediennutzerinnen und Mediennutzer immer grösser: Die künstliche Intelligenz generiert Texte, Algorithmen erschaffen Bilder – beides macht die Abschätzung der Glaubwürdigkeit immer schwieriger. Beim Surfen im Netz stellt sich dadurch die Vertrauensfrage immer häufiger. «Gesunder Menschenverstand und blosser Augenschein genügen heute nicht mehr», sagt Süss. «Wir müssen Technologiekenntnisse haben, Strategien und Interessen von Akteuren erkennen können und die Chancen und Risiken unseres eigenen medialen Handelns permanent abwägen.»