Gute Renditen machen Schweizer Pensionskassen fitter
Den guten Renditen an den Kapitalmärkten sei gedankt. Sie bestätigen die Bedeutung einer erfolgreichen Vermögensbewirtschaftung im Vorsorgesystem, ermöglichen den Pensionskassen Reserven aufzubauen und wirken positiv auf den Deckungsgrad. Der durchschnittliche Deckungsgrad der Pensionskassen kletterte 2020 gar auf Rekordhöhe, wie die Schweizer Pensionskassenstudie der Swisscanto Vorsorge AG zeigt. Erstmals seit Studienstart wurde bei privatrechtlich organisierten Kassen die Schwelle von 115 Prozent geknackt. Damit besteht ein Sicherheitspolster, um ein durchschnittliches Aktienportfolio und weitere Kursrisiken abzusichern.
Deutlich grössere Wertschwankungsreserven
Auch die Wertschwankungsreserven haben enorm zugelegt. 69 Prozent aller Pensionskassen äufneten ihre Ziel-Wertschwankungsreserven auf mindestens 75 Prozent. Zum Vergleich: 2018 lag der Wert noch bei 27, 2019 bei 63 Prozent. Die höchste Wertschwankungsreserve zeigen Pensionskassen privater Arbeitgeber (PA) mit 78 Prozent des Zielwertes, gegenüber 72 Prozent im Vorjahr. Bei Pensionskassen öffentlicher Arbeitgeber (OA) liegt der Wert bei 40 Prozent, nach 29 und 6 Prozent 2019 beziehungsweise 2018. Mit der stark verbesserten finanziellen Basis stehen Aktivversicherten mehr freie Mittel zur Verfügung. Eine begrüssenswerte Richtung angesichts der Umverteilungen in den vergangenen Jahren.
Grosse Rendite-Kluft bei Pensionskassen
Die Erwirtschaftung guter Renditen vermögen das Leistungsniveau der Pensionskassen zu halten und die Subventionierung der Rentner durch die jüngeren Generationen zu reduzieren. Allerdings bestehen zwischen den Pensionskassen grosse Renditedifferenzen, wie die Pensionskassenstudie weiter darlegt. Die Kluft reichte 2020 von –6,5 Prozent bei der schlechtesten bis +12,3 Prozent bei der besten Kasse. Die Streuung war auch in den Vorjahren ähnlich. Im Schnitt der letzten fünf Jahre liegt die Renditedifferenz zwischen den Top 10 Prozent und den Low 10 Prozent pro Jahr bei fast 3 Prozentpunkten oder kumuliert bei ca. 15 Prozentpunkten. Die Studie stellt zudem fest, dass die Renditedifferenzen nicht durch eine strukturell geringere Risikofähigkeit entstehen.