Die im Vergleich zur erwerbstätigen Bevölkerung kontinuierlich steigende Zahl an Rentnerinnen und Rentnern setzt dem Schweizer Vorsorgesystem zu. Berechnungen des Bundes zufolge dürfte diese Entwicklung das Rentensystem, trotz der beschlossenen Anhebung des Rentenalters der Frauen, bereits in wenigen Jahren wieder in Schieflage bringen – vorausgesetzt, es werden keine gegenteiligen Massnahmen beschlossen. In der anhaltenden Diskussion um mögliche Anpassungen der Altersvorsorge stehen auch die Kosten für das Asset Management der Pensionskassen regelmässig im Fokus.
Diese fragmentarische Betrachtungsweise führt hin und wieder zur Ansicht, dass ein wesentlicher Teil der Vorsorgegelder im System der Vermögensverwalter versickert. Bei einer erhöhten Kostendisziplin der Beteiligten respektive einer von Grund auf neu gestalteten beruflichen Vorsorge – so die These der Kritikerinnen und Kritiker – würden die Versicherten mehr profitieren.
Diese Meinung stützt sich allerdings auf unvollständige Grundlagen, da sie nur die Kostenseite unter die Lupe nimmt und dadurch die gesamte an den Finanzmärkten erzielte Rendite ausser Acht lässt. Ein Bereich wohlgemerkt, der gemeinhin als «der dritte Beitragszahler» bezeichnet wird, da dieser – zusammen mit den Beiträgen von Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden – eine wichtige Einnahmequelle der beruflichen Vorsorge bildet. Laut einer aktuellen Studie der Branchenorganisation der Schweizer Asset Management Industrie AMAS stammen vom durchschnittlichen Pensionskassenvermögen von CHF 113‘000 pro Einwohner in der Schweiz – über die vergangenen fünf Jahre gerechnet – rund 28 Prozent vom dritten Beitragszahler.
Zusätzliche Kosten zahlen sich aus
Im aktuellen Fokus zur Pensionskassenstudie 2023 (PDF, 247 KB) präsentieren wir deshalb das Gesamtbild. Mit dieser Übersicht können sich sowohl die Versicherten in den Vorsorgeeinrichtungen als auch die Arbeitgebenden und die Politik eine umfassende Meinung zum Thema bilden.
Nachfolgend die wichtigsten Erkenntnisse kurz zusammengefasst:
Grafik 1: Top-Performance kostet
(Durchschnittliche Vermögensverwaltungskosten in % der kostentransparenten Anlagen)