Nach zehn teils kräftigen Zinserhöhungen binnen den vergangenen 15 Monaten durch die US-Notenbank Fed scheint die amerikanische Inflation gezähmt zu sein – wenn auch auf hohem Niveau. Zudem kann die Kreditverknappung zusätzliche geldpolitische Straffungen obsolet machen. Wir erwarten deshalb die letzte Zinserhöhung auf 5,5 Prozent im Juli. Die Zinssätze werden dann erst im Frühjahr 2024 wieder gelockert, da die US-Wirtschaft in eine Rezession rutschen dürfte.
Um Anhaltspunkte zu bekommen, wie Aktien und Obligationen in den Monaten nach der finalen Zinserhöhung reagierten, haben wir eine historische Analyse mit Daten seit 1973 erstellt.
Auf starke Zinserhöhungen folgen oft Rezessionen und Zinssenkungen
Unser Augenmerk liegt auf dem US-Markt, da dieser die weltweiten Aktien am besten repräsentiert (Anteil von 67 Prozent im MSCI World). Im Median dauerte es lediglich drei Monate bis zur ersten Zinssenkung und zwölf Monate bis zur Rezession, falls dann eine eintrat (siehe nachfolgende Tabelle).
finale Zinserhöhung | Monate bis zur ersten Zinssenkung | Monate bis zur Rezession | Inflation in % (Kerninflation in %) | KGV Trail |
---|---|---|---|---|
1974 |
2 |
Bereits in Rezession |
10 (6) |
12 |
Mär 1980 |
1 |
Bereits in Rezession |
14 (12) |
8 |
Dez 1980 |
1 |
7 |
13 (12) |
9 |
1981 |
1 |
2 |
10 (10) |
9 |
1984 |
1 |
Keine Rezession |
4 (5) |
11 |
1989 |
3 |
16 |
5 (5) |
13 |
1995 |
5 |
Keine Rezession |
3 (3) |
20 |
2000 |
8 |
10 |
3 (2) |
27 |
2006 |
15 |
17 |
4 (3) |
16 |
2018 |
7 |
14 |
2 (2) |
16 |
Median |
3 |
12 |
5 (5) |
12 |
Juli 2023 |
6 |
6 |
4 (5) |
19.4 |