Chancen: Ernährungsgewohnheiten ändern, Wassereffizienz steigern
Derzeit geht vom in der Landwirtschaft eingesetzten Wasser ca. 30% in die Aufzucht von Tieren (inklusive der dazugehörigen Futtermittelproduktion) und der Rest von 70% wird für die Aufzucht von Früchten und Gemüse eingesetzt. Wir erwarten, dass der Anteil des für die Tieraufzucht verwendeten Wassers über die Zeit langsam abnehmen dürfte (aufgrund des fortschreitenden Siegeszugs pflanzlicher Proteine) zugunsten der Produktion von Früchten und Gemüse. Von den 70% des eingesetzten Wassers geht aktuell fast die Hälfte durch ineffiziente Bewässerungstechniken, ungenügenden Umgang mit Wasser und Wasserverdampfung verloren. Diese Verluste müssen eingedämmt werden.
Zusatzbelastung durch den Klimawandel
Hinzu kommt, dass der fortschreitende Klimawandel zu global veränderten Temperatur- und Niederschlagsprofilen führen wird. Agrar-Experten gehen davon aus, dass umfangreiche Anbaugebiete in südlichen Gefilden weniger ergiebig werden, sich dort die Wasserknappheit akzentuieren wird und diese Regionen teilweise nur unter hohem Bewässerungsaufwand weiter landwirtschaftlich nutzbar sind. Anstelle von Oberflächenwasser dürfte in diesen Regionen immer mehr Grundwasser zur Bewässerung eingesetzt werden, welches aber oftmals kein nachhaltiger Ersatz ist, da es sich bis zu 1'000-mal langsamer erneuert als Oberflächenwasser.
Ein Drittel der Anbaufläche stark betroffen
Studien zeigen, dass weltweit bis zu 1/3 der aktuell genutzten Anbaugebiete stark vom Klimawandel betroffen sein werden. Die neu hinzukommenden Anbauflächen, meist in nördlicheren Regionen, dürften die Verluste nicht kompensieren können. Deshalb ist es wichtig, dass die Effizienz des eingesetzten Wassers konsequent erhöht wird, um einer drohenden Krise bei der Nahrungsversorgung entgegenzuwirken.
Lösungsansätze
Welche Möglichkeiten gibt es, die Effizienz des Wassereinsatzes zu erhöhen? Es gibt eine breite Auswahl an vielversprechenden Ansatzpunkten:
- Ausbau der Tröpfchenbewässerung, die das Wasser gezielt bei den Pflanzen ausbringt
- Vermehrter Einsatz von Datenanalyse-Tools, die dem Bauern neuartige datenbasierte Entscheidungshilfen zur Verfügung stellen, und zwar so, dass Bewässerung mengenmässig und zeitlich optimiert eingesetzt werden kann
- Präzisere Messung des Wassereinsatzes durch Sensoren, um Unter- und Überwässerung zu verhindern
- Vermehrtes Auffangen und Lagern von Niederschlägen, zum Beispiel in künstlich angelegten Wasserreservoirs
- Einsatz von Abdeckungen über den Anbaufeldern, um den Verlust aus Verdampfung einzudämmen
- Neuartige Düngemittel, welche die Fähigkeit des Bodens steigern, Wasser besser zu speichern
- Innovative Pflanzensamen, die weniger Wasser benötigen und damit auch besser mit trockenem Klima zurechtkommen
In Rahmen unserer Investmentstrategie sind wir in zahlreiche Firmen investiert, die Produkte und Lösungen anbieten, welche die Effizienz des Wassereinsatzes in der Landwirtschaft erhöhen. Die Wichtigsten sind:
- Advanced Drainage Systems (Systeme zum Auffangen und Lagern von Regenwasser)
- Kubota (Maschinen und Software insbesondere für den wasserintensiven Reisanbau)
- Valmont Industries (Bewässerungstechnik)
- Diverse Pumpenhersteller (Bewässerungstechnik)