Im Falle eines Konkurses würden die Anleger der Anleihen somit erst nach den übrigen Gläubigern bedient. Im Gegensatz zu vorrangigen Schuldpapieren erhalten Hybrids aufgrund ihrer Nachrangigkeit ein etwa zwei Stufen tieferes Rating. Dafür sind die Renditen bei Hybrids höher als bei vorrangigen Schuldpapieren.
Typische Struktur einer Corporate Hybrid-Anleihe
Corporate Hybrids weisen eine sehr lange oder unendliche Restlaufzeit auf (Perpetual), haben aber in der Regel nach 5 bis 10 Jahren einen ersten Kündigungstermin (Call Date). Der Coupon ist bis zum ersten Kündigungstermin fixiert, danach werden Basiszins und Kreditrisikoprämie gegebenenfalls neu fixiert.
Gemäss Marktkonvention werden Corporate Hybrids auf das erstmögliche Call-Datum gepreist. Dies, weil die Emittenten einen sehr grossen Anreiz haben, die Anleihen auf den ersten Kündigungstermin zurückzubezahlen: Tilgt ein Emittent den Hybrid nicht per erstem Call-Datum, so verliert die Anleihe beispielsweise bei der Ratingagentur S&P die Eigenschaft der Anrechenbarkeit ans Aktienkapital. Der Hybrid wird dann aus der Sicht des Emittenten zu einem sehr teuren Senior Bond.
Corporate Hybrids sind keine Bail-In-Instrumente wie beispielweise Coco-Anleihen und unterliegen somit keiner automatischen beziehungsweise vom Regulator erwirkten Wandlung.
Starkes Wachstum und Beständigkeit auch in der Krise
Der Markt für Corporate Hybrids ist in den letzten Jahren stark gewachsen und hat sich zu einem reifen Anlagesegment entwickelt, in dem diversifiziertes Anlegen möglich ist. In den letzten 10 Jahren hat sich der Markt für Corporate Hybrids versechsfacht. Die aktuelle Grösse entspricht mit ausstehenden Anleihen im Umfang von USD 188 Mrd. ca. 2/3 der Grösse des CoCo-Marktes. Investoren können derzeit unter 180 Bonds von 81 namhaften Emittenten auswählen.