Es liesse sich mutmassen, Piet Mondrian sei ein Kontinuum im Leben von Nic Hess. Nur weil er auf ihn für «Rian Mond» zurückgreift? Doch wenn nicht: Warum dieser Künstler und nicht ein anderer? Es sich vorgestellt: Nic Hess geht hinab in sein Archiv, blickt sich um, greift ins Regal, blättert, dies häufig in den Fachbüchern, die ihm sein Vater, der Architekt war, hinterlassen hat.
Dann dem Reflex vertrauen, der assoziativen Dynamik, dem Gefühl für die Proportion, die Improvisation und die Leere – wobei: Nicht, dass Nic Hess prompt weiss, es wird hier im Rückgriff auf den Niederländer eine heitere Illustration entstehen; die Linien mit schwarzem Tape gezogen, Ausgeschnittenes akkurat gesetzt und geklebt, kein Tupfer Farbe – wie Antipoden verhalten sich Mondrians ernstes Konterfei und längliches Herz zueinander. Das hellere Blau ist Hess, niemals Mondrian – Flagge zeigen.
Und die Brooklyn Bridge? Des Künstlers Wege führten häufig nach New York. Riesenhafte Zeichnungsinstallationen schuf Nic Hess dort, doch nicht nur dort. Es zuvor im Kleinen entstehen lassen, Linien ziehen, Rundungen, Logos und Signets verteilen, die Folie dann an Wände, Decken und Böden projizieren, das Werk über Stockwerke hinweg im grossen Massstab erschaffen. Und heute beim Erinnern an den Kraftakt: Melancholie. Und die Gewissheit, es wieder zu tun, wenn es so weit ist.