Herr Klöckl, was hat Sie dazu bewogen, sich auf Führungskräfte- und Teamentwicklung insbesondere im Kontext von Arbeitgeberattraktivität zu spezialisieren?
Stefan Klöckl: Ich war rund 25 Jahre in der Finanzbranche tätig und habe dort eine, sagen wir mal, eher suboptimale Art der Menschenführung erlebt. Diese persönliche Erfahrung hat mich dazu bewogen, mich beruflich neu zu orientieren und mich diesem Bereich zu widmen. Oft werden Menschen in ihrem natürlichen Drang nach persönlicher Weiterentwicklung durch ihr Umfeld oder die Umstände gebremst. Meine Vision war und ist es, Menschen und Organisationen in ihrer Entwicklung zu unterstützen und sie zu inspirieren, ihre Grenzen zu sprengen und ihre Komfortzone zu verlassen. Denn ein Unternehmen, das sich weiterentwickelt, ist attraktiver für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, und umgekehrt. Zudem haben die enormen Veränderungen in der Arbeitswelt, insbesondere durch die Digitalisierung seit der Pandemie, auch viele Unternehmen überfordert. In Zeiten des digitalen Wandels und des gestiegenen Selbstbewusstseins, insbesondere der jüngeren Arbeitnehmenden der Generation Z, unterstütze ich Unternehmen dabei, eine Strategie für den Umgang mit diesen Veränderungen zu entwickeln.
Welche konkreten Herausforderungen sehen Sie für KMU im Bereich der Mitarbeitergewinnung und -bindung, gerade auch mit Blick auf die unterschiedlichen Generationen?
Es geht nicht nur darum, verschiedene Generationen zu unterscheiden, wie etwa die Gen Z. Statt auf das Trennende sollte meines Erachtens der Fokus mehr auf das Verbindende gelegt werden. Viel wichtiger ist jedoch, wie Unternehmen authentisch nach aussen wirken und dabei sicherstellen, dass dieses Aussenbild auch im Inneren der Organisation gelebt wird. Dass dies nicht immer der Fall ist, kommt relativ häufig vor. Ein Unternehmen braucht eine klare Strategie, wie es damit umgehen will.
Wie gehen Sie als Trainer vor, um mit den Führungsteams von KMU die Alleinstellungsmerkmale ihrer Organisation zu identifizieren und zu stärken?
Die Suche danach beginnt oft mit den Geschichten und Erzählungen des Unternehmens. Diese Geschichten aus dem Innenleben sind zentral, weil sie die DNA und den Spirit einer Organisation widerspiegeln, unabhängig davon, ob es sich um ein etabliertes Unternehmen oder ein Start-up handelt. Sie sind die Voraussetzung, um eine nicht kopierbare Identität oder eben Alleinstellungsmerkmale zu finden. Und diese haben in den allermeisten Fällen wenig mit den Produkten oder Dienstleistungen des Unternehmens zu tun. Diese sind allenfalls kopierbar, nicht aber die DNA des Unternehmens. Meine Aufgabe ist es, diese Geschichten herauszuarbeiten.