Eine Weltwirtschaft, die bis 2050 nicht mehr Treibhausgase emittiert, als sie zu absorbieren in der Lage ist – dies verlangt das sogenannte Netto-Null-Ziel des Pariser Klimaabkommens aus dem Jahre 2015. Der Immobiliensektor spielt diesbezüglich eine zentrale Rolle. Die Beheizung der Liegenschaften unter Berücksichtigung der indirekten Emissionen aus Strom und Fernwärme ist für vier Gigatonnen CO2 pro Jahr verantwortlich. Das sind zehn Prozent der weltweiten energiebezogenen Treibhausgasemissionen.
Der Immobiliensektor muss sich somit grundlegend verändern. Der Wandel ist bereits im Gang, etwa mit Blick auf die Installation von Wärmepumpen. Sie zählen zu den Schlüsseltechnologien für die Dekarbonisierung des Sektors. Im Vergleich zu Gas- und Erdölheizungen sind sie nahezu CO2 frei – vorausgesetzt der Strom für den Betrieb der Wärmepumpen stammt aus erneuerbaren Energiequellen. Wärmepumpen können zudem langfristig Energiekosten senken.
Noch viel Luft nach oben
Die jüngste Auswertung der Internationalen Energieagentur (IEA) zeigt für Wärmpumpen (Luft-Wasser- und Luft-Luft-Wärmepumpen) im Jahr 2022 einen globalen Absatzanstieg von elf Prozent. Auch im Jahr zuvor lag der Absatz von Wärmepumpen mit 13 Prozent im zweistelligen Bereich.
Trotz starker Wachstumsraten liegt global betrachtet noch viel Potenzial brach. Nach wie vor werden zum Beheizen von Gebäuden mehr als 60 Prozent fossile Energieträger eingesetzt (43 Prozent Gas, 15 Prozent Erdöl, sechs Prozent Kohle). Fernwärme und erneuerbaren Energien spielen mit jeweils etwa elf Prozent eine deutlich kleinere Rolle.