Dekarbonisierungslösungen mit hohem Momentum
Der Private-Asset-Markt ist enorm gewachsen. Laut dem Branchenreport von Bain & Company betrug 2003 das eingesammelte Kapital 108 Milliarden Dollar und kletterte 2021 auf über 1,2 Billionen Dollar. Das sogenannte Dry Powder, sprich das brachliegende Investitionskapital, betrug 2003 rund 500 Milliarden Dollar, 2021 waren es 3,4 Billionen Dollar.
Eine rasante Entwicklung zeichnet sich derzeit auch bei Private-Market-Fonds mit Fokus auf Umweltthemen ab. Dabei legen wir den Fokus auf Sektoren und Firmen, die von Megatrends geprägt sind und disruptive Innovationen hervorbringen, um bestehende Geschäftsmodelle herauszufordern. Wir erwarten, dass sich mit spezifischen Themen höhere Prämien erwirtschaften lassen. Umso wichtiger ist in diesem Kontext ein aktives Management, das die Kunst beherrscht, im Dickicht der Private-Equity-Industrie Wachstumsunternehmen und Fonds zu finden, die am stärksten und nachhaltig von Megatrends profitieren.
Im Zentrum stehen dabei etwa Unternehmen, die sich durch ihr Produkt- oder Serviceangebot strategisch als Lösungsanbieter für die ökologische Transformation positionieren und damit vom Megatrend der Dekarbonisierung profitieren können. Die Dekarbonisierung der Weltwirtschaft trifft auf eine zunehmende gesellschaftliche Unterstützung und wird politisch stark finanziell gefördert. So wurde 2022 in den USA der Inflation Reduction Act verabschiedet. Dieser hat die Steuergutschriften für Unternehmen, die beispielsweise in der nachhaltigen Energieproduktion tätig sind, massiv erhöht. Die Europäische Union unterstützt zudem im Rahmen des EU Green Deals CO2-arme bzw. -vermeidende Lösungen.
Vorsicht vor Unternehmen mit hoher Fremdfinanzierung
Gegen Zinserhöhungen sind Private-Equity-Anlagen unterschiedlich stark immun. So stehen vor allem jene Transaktionen unter Druck, die üblicherweise stark über Fremdkapital finanziert werden und kein hohes Wachstum aufbringen können. In den Bereichen Growth und Venture Capital indes spielt Fremdkapital eine geringe Rolle. Die auf Buyouts spezialisierten Fonds für sehr hochkapitalisierte Transaktionen bekunden denn auch Mühe, Transaktionen zu hohen Verkaufspreisen durchzubringen.
Generell ist einzuräumen: Ein Umfeld mit anhaltender und hoher Inflation wird die Private-Equity-Branche als Ganzes herausfordern. Letztlich steht die Frage im Zentrum: Wie hoch ist das profitable Wachstum und wie gut kann das jeweilige Unternehmen steigende Kosten auf die Kundschaft abwälzen? In diesem Kontext ist ein direkter Zugang zu den vielversprechendsten Firmen und überdurchschnittliche Titelselektionsfähigkeiten entscheidend.
Private Equity – nur etwas für Profis?
Bis anhin war die Anlageklasse Private Equity aufgrund der Illiquidität und der langen Haltedauer der Beteiligung von acht bis zehn Jahren primär für professionelle Anlegerinnen und Anleger mit hohen Anlagevolumen geeignet. Mittlerweile hat aber eine «Demokratisierung» stattgefunden. So sind die Mindesteinlagen für Private-Equity-Fonds von mehreren Millionen Franken auf durchschnittlich rund 100'000 Franken zurückgekommen und teilweise mit eingeschränkten Rückgabemöglichkeiten ausgestattet worden.
Weiter keimen Finanzprodukte und digitale Plattformen auf, die Einzelinvestitionen in nicht kotierten Firmen und Fonds zu nochmals tieferen Einstiegsvolumen ermöglichen. Doch auch hier gilt es zu beachten: Je geringer die Diversifikation, desto höher ist das potenzielle Verlustrisiko.