Die Weltbevölkerung emittierte im vergangenen Jahr rund vierzig Gigatonnen CO2. Diese Emissionen müssen spätestens bis 2050 auf netto-null reduziert werden, um die Klimaerwärmung im Verhältnis zur vorindustriellen Zeit auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Bei einer stärkeren Erwärmung drohen katastrophale Folgen für Mensch und Umwelt.
Die Herausforderungen sind gigantisch, die Chancen auch. Netto-null binnen weniger als 30 Jahren zu erreichen, verlangt gemäss IPCC (2019) «Special Report: Global Warming of 1.5 C» jährliche Investitionen von geschätzt 3'000 Milliarden USD in Dekarbonisierungslösungen. Aktuell fliessen 500 Milliarden USD in diesen Bereich. Es verpflichten sich zwar immer mehr Firmen zu Netto-null-Zielen, gleichzeitig ist aber noch unklar, wie die Umsetzung der dazu nötigen Massnahmen technisch und operativ gestaltet wird.
Zugang zu Fremdkapital
Es braucht neue Technologien und Geschäftsmodelle. Einige Technologiefirmen und Dienstleister versuchen, mit Dekarbonisierungslösungen zu reüssieren. Hier handelt es sich um innovative, junge Firmen, die ein Produkt entwickelt haben und ersten Umsatz generieren. Diese Unternehmen sind jedoch oft noch zu klein oder haben eine zu kurze Historie, um Zugang zu Fremdkapital oder zum Kapitalmarkt zu erhalten. Selbst wenn Unternehmen profitabel arbeiten, reicht der Cashflow meist nicht, um Wachstum zu finanzieren.
Bei solchen Wachstumsfinanzierungen gibt es nur wenige Investoren, die bereit sind, das Risiko zu schultern und die aktive Arbeit im Verwaltungsrat auf sich zu nehmen. An diesen Stellen greifen Private-Equity-Growth- respektive Venture-Capital-Fonds. In ihrer Rolle als aktiver Investor finanzieren sie mit dem Kapital ihrer Kunden das Wachstum innovativer Firmen. Mit ihrem Netzwerk und Know-how ermöglichen sie somit die Skalierung von Schlüsseltechnologien für die Erreichung der Klimaneutralität. Firmen, die technologische Lösungen und Dienstleistungen zur Dekarbonisierung über verschiedene Sektoren anbieten, werden in Zukunft äusserst begehrt sein. Dies, da die etablierten Industrieunternehmen auf diese neuen Technologien angewiesen sind, um ihren eigenen CO2-Ausstoss und die damit verbundenen Kosten der Besteuerung reduzieren zu können. Infolgedessen werden diese Unternehmen voraussichtlich deutlich schneller wachsen und somit auch höhere Bewertungsprämien am Markt erzielen können.