Der November mit seinen Shoppingtagen Singles Day (11.11.), Black Friday (25.11.) und Cyber Monday (28.11.) gilt als «Super Shopping Month» des Jahres. An deren Umsatzzahlen zeigt sich, wie glanzvoll das Weihnachtsgeschäft für die Detailhändler ausfallen wird. Der Anfang machte der aus China stammende und Alleinstehenden gewidmete Singles Day am 11.11. Das aus lauter Einsen bestehende Datum steht dabei symbolisch für Alleinstehende.
Der Singles Day scheint ins Stocken zu geraten. Ein Indiz hierfür gibt der chinesische Detailhändler Alibaba. Erstmals seit Beginn des Singles Day 2009 nannte er keinen Umsatz. Er liess nur verlauten, dass sich die Umsätze des elf Tage dauernden Shopping-Events auf Vorjahresniveau befinden (Umsatz 2021: CNY 540 Milliarden rund CHF 72 Milliarden). Andere chinesische Detailhändlergiganten wie Tmall oder JD verzeichneten zwar flaches bis leichtes Wachstum. Dieses liegt aber deutlich unter Vorjahresniveau. Hinzu kommt: Die Nachfrage nach Basiskonsumgüter wie Lebensmittel, Haushaltsartikel und Pflegeprodukte übertrifft die der zyklischen Konsumgüter (zum Beispiel Uhren und Bekleidung). Konsument:innen legen den Fokus demnach auf notwendige Waren, was als Zeichen einer Verbraucherschwäche zu deuten ist.
Inflation frisst Umsatzwachstum weg
Wie gross der Shopping-Appetit ausfallen könnte, liefert jeweils die National Retail Federation (NRF), der weltweit grösste Detailhandelsverband. Der Verband prognostiziert ein Umsatzwachstum von zirka 6 % - 8 %. Das ist deutlich weniger als 2021 mit 13,5 %. Zwar liegt das erwartete Umsatzwachstum über dem langfristigen Durchschnitt von 4,9 %, aber die Prognose berücksichtigt nicht die hohe Inflation in den USA. Diese hemmt das Umsatzwachstum. Laut NRF dürften Haushalte im Schnitt 833 Dollar für Geschenke, Dekoration, Lebensmittel und andere weihnachtsbezogene Einkäufe ausgeben, was dem Durchschnitt der vergangenen Dekade entspricht. Unter Berücksichtigung der Inflation reduzieren sich weihnachtsbezogenen Ausgaben aber um fast USD 70 oder – 8,4 %.
Deutlich weniger Saisonarbeiter im Detailhandel in den USA
Auch der Verband der US-Detail- und Onlinehändler ist skeptisch. Er erwartet, dass die Detailhändler zwischen 450'000 und 600'000 Saisonarbeiter:innen in den USA einstellen werden. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 wurden knapp 670'000 Saisonkräfte engagiert. Dies entspricht demnach einem Rückgang von – 10,4 % bis zu – 32,8 %.