Fear: Auferstehung der US-Inflationserwartungen
Sowohl die Medien als auch die Finanzprofis kommen aktuell am Thema Inflation nicht vorbei. Zwar warnen Marktteilnehmer angesichts der monetären Expansion schon seit Jahren vor einer Rückkehr der Inflation – strukturelle Faktoren wie die demografische Entwicklung und die Globalisierung haben die Preise jedoch lange Zeit gedrückt halten können. Wird sich dies nun ändern? Offensichtlich gibt es dahingehende Befürchtungen. Gemäss Google Trends wird der Begriff Inflation in den USA momentan in der Suchmaschine so häufig wie noch nie aufgerufen (Google Trends) und bei Fondsmanagern hat das Schlagwort Inflation sogar Corona als grösstes Risiko für die Finanzmärkte abgelöst, wurde im Rahmen der aktuellen Global Fund Manager Survey (Bank of America, 16. März 2021) ermittelt. Dies ist ganz offensichtlich eine Folge der Corona-Pandemie und der eingeleiteten Gegenmassnahmen. Umfangreiche Nachfragestimuli bei Angebotsknappheit bergen Inflationspotenzial.
Auch in den Finanzinstrumenten haben sich aufkommenden Inflationsängste niedergeschlagen. So sind in den USA die 5-Jahres-Inflationserwartungen von 0,17 % im März 2020 auf 2,6 % angestiegen. Dies ist der höchste Stand seit 2008 (vgl. Grafik); auch liegt der Wert deutlich über dem historischen Durchschnitt (seit 2002) von 1,8 % (rot gestrichelte Linie in der Grafik) und dem Zielwert der FED von 2 %. Auch in anderen Weltregionen ist ein Anstieg der Inflationserwartungen zu beobachten, allerdings weniger ausgeprägt als in den USA.