Dominica, 2015: Eine Schweizer Familie landet auf der kleinen Karibikinsel. Ihr Auftrag: Förderung von Tischtennis mit gespendeten Schlägern und Bällen. Ihr Problem: keine Tischtennistische weit und breit. Ein missglücktes Entwicklungsprojekt? Nicht mit mir, sagt sich Marcel Straub und malt kurzerhand Spielfelder mit Kreide auf den Boden. Lösung und Erfindung zugleich: Street Racket nennt er die soeben kreierte neue Sportart.
Zurück in seinem Job beim Zürcher Sportamt lässt Marcel Straub seine Idee nicht los. Er bringt Street Racket an die Schulen – das positive Echo kommt zurück wie die Bälle im Spiel. Doch die Belastung von Hauptberuf und Nebenengagement steigt. Aufgeben? Nicht ihr Ding, sagen sich Marcel Straub und seine Frau Rahel, sie kündigen ihre Jobs und gründen die Street Racket GmbH – ohne Businessplan, aber mit gutem Bauchgefühl.
Schläger verkaufen und Schulungen machen – ist das alles? Nicht für uns, sagen sich die Straubs und machen Street Racket zum umfassenden Projekt: Pädagogik-Kurse für bewegtes Lernen; Konzentrationsförderung in Betrieben; Prävention von Kurzsichtigkeit durch lange Ballwechsel. Street Racket in einem Satz? «Eine Lebensgeschichte, bei der am Schluss alles Sinn macht», sagt Initiator Straub.
Mehr als 4000 Street-Racket-Felder in der Schweiz
Für Street Racket haben Marcel Straub und sein Team eigene Schlägerkollektionen und Spielsets entwickelt, die in Zusammenarbeit mit zwei sozialen Werkstätten im Kanton Zürich hergestellt werden. Mehr als 4’000 feste Street-Racket-Felder gibt es mittlerweile in der Schweiz; in 80 Ländern wird der Sport gespielt. Street Racket lässt sich aber auch mit selbst gemachten Utensilien und improvisierten Spielfeldern einfach ausprobieren – eine Gratis-App und die Website erklären wie: streetracket.net