Habe ich schon morgen einen neuen Chef? Denn der Unternehmenseigentümer nähert sich nun einmal dem Pensionierungsalter. Und klar ist: Er will die Führung zeitnah abgeben. Doch an wen?
Martin Schmidt und Daniel Vonrüti fanden sich vor zwei Jahren zwar nicht in einer genau solchen Situation wieder, aber in einer ähnlichen. Begonnen hatte beider berufliche Laufbahn Ende der 90er Jahre als Lehrling beziehungsweise als Aushilfe bei der Firma Blaser Metallbau AG. «Mich wollten sie eigentlich gar nicht einstellen», erinnert sich Daniel Vonrüti. Mittlerweile kann er darüber schmunzeln, denn … gleicher Ort, nur gut zwanzig Jahre später: Als Montage- und Werkstattleiter gehören sie beide zur Führungscrew des Unternehmens.
Anfang 2019: Von Woche zu Woche war augenfälliger geworden, dass die Inhaber des Betriebs eine baldige Nachfolge anstrebten. «Es war eigentlich kein Geheimnis», so formuliert es Martin Schmidt. Das Brüderduo Heier und Philipp Blaser hatte seit der eigenen Übernahme des Betriebs vom Vater stets offen das Ziel kommuniziert: nämlich das Unternehmen einmal mit jungen 55 Jahren abgeben zu wollen. «Und doch kam der Moment dann überraschend schnell», sagt Daniel Vonrüti.
Von der Idee zur Umsetzung
Daniel Vonrüti und Martin Schmidt fragten sich zunächst: Was wäre, wenn jemand dazustossen würde, der uns nicht passte – mit welchem wir als Geschäftsmitglieder dann aber eng zusammenarbeiten müssten?
«In jenen Wochen kam Dani auf mich zu und fragte mich, ob ich mir eine Übernahme gemeinsam mit ihm vorstellen könnte», sagt Martin Schmidt. Schmidt war von Anfang an hin und weg von der Idee. Als langjährige Arbeitskollegen und Abteilungsleiter waren sie ein eingeschweisstes Team. Und «uns war klar: Wir müssen schnell handeln und diese einmalige Chance beim Schopfe packen», sagt Daniel Vonrüti.