Grund zur Freude – erfolgreicher Exit von Versantis
Ist ein Start-up besonders erfolgreich, gelingt ihm irgendwann vielleicht das, worauf die meisten Gründerinnen und Gründer hinarbeiten: ein Exit. Die Firma geht entweder an die Börse oder wird von einem anderen Unternehmen übernommen. «Ein Exit ist etwas Besonderes und freut uns immer sehr», sagt Tschumi. «Exits lohnen sich natürlich finanziell, sie sind aber insbesondere eine schöne Bestätigung für die erfolgreiche Arbeit der Gründerinnen und Gründer und für uns als Investorin.»
Einen solchen Grund zur Freude gab es im September. Versantis, ein biopharmazeutisches Unternehmen aus Zürich, entwickelt Medikamente gegen akut-chronisches Leberversagen. Für dieses Krankheitsbild, das beispielsweise Zirrhosepatienten aufweisen, gibt es bislang nur wenige und teure Behandlungsmöglichkeiten. Versantis möchte das ändern und hat vielversprechende Produktkandidaten in der Pipeline. Das französische Pharmaunternehmen GENFIT sieht dieses Potenzial ebenfalls und gab den Kauf von Versantis bekannt. Die Übernahme umfasst Zahlungen bis zu 105 Millionen Franken und eine Erlösbeteiligung. Das Versantis-Team wird weiterhin für GENFIT tätig sein.
Das vergangene Jahr hatte zudem im Januar schon erfreulich begonnen. Das HealthTech-Start-up Creoptix verkaufte 100 Prozent seiner Anteile an Malvern Panalytical, einem der grössten Hersteller und Lieferanten von Laboranalysegeräten (hier geht’s zum Blogbeitrag). Creoptix produziert bioanalytische Instrumente für die industrielle und akademische Proteinforschung. Die Zürcher Kantonalbank war bereits 2013 als eine der ersten Investorinnen bei Creoptix eingestiegen.
Drei weitere Erfolgsgeschichten zum Jahresbeginn 2023
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden auch dieses Jahr herausfordernd bleiben. Doch trotz anhaltenden Gegenwinds gibt es noch vor Frühlingsbeginn weitere Erfolgsmeldungen. Gleich drei Start-ups, die von der Zürcher Kantonalbank mitfinanziert wurden, haben den Exit geschafft.
Das IT-Startup Avrios hat eine cloudbasierte Plattform für das Management von Fahrzeugflotten entwickelt. Die Software soll helfen, Prozesse effizienter zu gestalten und die Kosten für den Betrieb einer Fahrzeugflotte zu senken. Die amerikanische Investmentfirma Battery Ventures, die auf Technologie-Investments spezialisiert ist, sieht viel Potenzial in Avrios und hat das Zürcher Start-up im Januar gekauft.
Nahezu zeitgleich gab das amerikanische Messtechnikunternehmen Bruker Corporation bekannt, die Aktienmehrheit am Zürcher Unternehmen Biognosys zu übernehmen. Das ETH-Spin-off ist in der Proteomik aktiv, der Entschlüsselung des Proteoms, der Gesamtheit aller Proteine in einer vorab definierten Einheit wie einer Zelle oder auch dem Menschen. Dazu entwickelt das Unternehmen Analyseverfahren, Software und Versuchsstationen. Das Team von Biognosys bleibt auch nach der Übernahme an Bord und expandiert nun in die USA.
In Richtung Südkorea orientiert sich hingegen das Biotechnologie-Start-up Elthera AG. Dessen Forscherinnen und Forscher haben ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat entwickelt, das als Grundlage für künftige Medikamente zur Behandlung von verschiedenen Krebsarten dienen soll. Die Weiterentwicklung geschieht nun bei LegoChem Biosciences. Das südkoreanische Biotech-Unternehmen hat zu diesem Zweck eine Lizenzvereinbarung mit Elthera abgeschlossen.