Wer auf den Strassen unserer schönen Stadt aufmerksam unterwegs ist, der wird sie kennen, jene verschiedenfarbige Linien auf dem Boden – doch sind hier nicht bloss jene breiteren des Zebrastreifens gemeint.
Dürfte dieser zwar die markanteste und ganz sicher kosmopolitischste Strassenmarkierung darstellen, sind es andere Kenntlichmachungen, die zwar im Schatten des Zebrastreifens stehen mögen, aber unbedingt ebenfalls einen unverzichtbaren Zweck erfüllen. Denn gäbe es jene taktilen, also mithilfe des Tastsinns zu erschliessenden weissen Leitlinien etwa auf den Trottoirs nicht, könnten sich blinde, überhaupt sehbehinderte Menschen dort ungleich schlechter orientieren – und sie liefen gemäss eigenem Bekunden stattdessen vor allem Routine-Wege ab. Um ihrer Sicherheit willen.
Der in Zürich lebende Künstler Peter Baracchi lenkt in seinem Werk «Ornamental Whiteout 4» die besondere Aufmerksamkeit auf dieses Thema – und dass es Miriam Caflisch, Kunstvermittlerin bei der Fachstelle Kunst der Zürcher Kantonalbank, heute in der 6. Folge dieser Kunstserie zu den Neuankäufen 2020 vorstellt, hat zunächst damit zu tun, dass es mitunter nicht bei einem flüchtigen Blick bleibt: Weil man schlagartig eben doch von etwas in den Bann gezogen ist, wie sich schon im nächsten Moment herausgestellt hat.