Seit rund 20 Jahren sammelt die Zürcher Kantonalbank Gegenwartskunst – die Werke unserer Kunstsammlung sind im gesamten Kanton in den öffentlichen Räumen und in den Beratungszimmern der Bankfilialen ausgestellt. Seit gut fünf Jahren liegen dort Karten zur Kunst auf – sie sollen vor allem auch unseren Kundinnen und Kunden den Zugang zu den Werken ebnen und Interessierten die Zürcher Gegenwartskunst näherbringen. Und rundherum im «Jetzt und hier» (sic) ist ein wunderbarer Kunstband entstanden, der wie ein Destillat einerseits der Arbeit unserer Fachstelle Kunst und der Kunstkommission ist und andererseits der Künstlerinnen und Künstler aus dem Kanton, die – angelehnt an unseren Leistungsauftrag – durch unsere Förderung etwa ein Einkommen generieren.
Aber es ist natürlich längst nicht nur das. Wie formuliert es Christine Sandercock Fitze, Leiterin Fachstelle Kunst, im Vorwort des von ihr verantworteten Kunstbands mit eben dem Titel «Jetzt und hier» prägnant: «Gründe für eine Bank, Kunst zu sammeln, gibt es viele. Neben dem naheliegenden Wunsch, Wände zu bespielen und ein anregendes Arbeitsumfeld zu schaffen, ist unsere Kunstsammlung Ausdruck unserer Werte. Hier – im Kanton Zürich – sind wir tief verwurzelt; jetzt und hier fördern wir die Innovation, das Wachstum und das Miteinander verschiedener Berufe, Pläne und Visionen.» Meint zum Beispiel: Rahmenmacher, Schreiner, Tapezierer, Galeristinnen – sie sind beim Entstehen dieses oder jenes Kunstwerks unbedingt mitzudenken. Was an der Wand hängt, ist ohne vorherige Dialoge nicht denkbar.
Führt zur Frage: Wann ist etwas vollbracht? Tatsächlich erst dann, wenn dies oder das fix in den Händen gehalten, betrachtet, oder, wie in diesem konkreten Fall, auch noch durchgeblättert werden kann? Die Idee, jene hochwertig produzierten Doppelkarten, die von der Zürcher Grafikerin Jeannine Herrmann gestaltet werden und von der Zürcher Autorin Nadine Olonetzky mit assoziativen Texten versehen sind, einmal in ein Buch zu bringen, gab es nicht erst seit gestern. Doch es musste der an sich doch so vermaledeite Lockdown passieren, um das Projekt peu à peu voranzutreiben; für diese oder jene Freischaffenden und diese oder jene kleine Betriebe im Kanton – das war auch die Überlegung – diesen oder jenen Auftrag zu vergeben: Wer – wenn nicht wir? Apropos unsere Werte.