In den vergangenen eineinhalb Jahren haben wir durch die Corona-Pandemie vieles gelernt: Einfache Dinge wie das Abstandhalten oder Hygienemassnahmen. Und komplexere Dinge wie ein Lockdown und seine Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft. Während wir das eine mittlerweile verstehen, tauchen beim anderen immer neue Fragen auf. Zum Beispiel diese: Was hat die Pandemie eigentlich für Folgen auf Mietverhältnisse und auf die Steuern?
So einige, weiss Rachid Ghazi, Steuerexperte bei der Zürcher Kantonalbank: «Bei Liegenschaften und Mietverhältnissen gab es schon früher diverse steuerliche Fallstricke. Etwa beim Eigenmietwert, dieser schweizerischen Eigenheit, und der damit verbundenen Besteuerung eines Einkommens, das es real eigentlich gar nicht gibt.» Die Pandemie habe nun neue Situationen geschaffen, so Ghazi: «Diese haben Auswirkungen auf die Steuerrechnung, etwa bei einem Mietzinserlass zum Erhalt eines Mietverhältnisses oder einer Vorzugsmiete in wirtschaftlich schwierigen Situationen.» Dabei gilt es, die Details im Auge zu behalten, denn je nach Verhältnis zur Mietpartei sind die Folgen für Vermieterinnen und Vermieter oder für Mieterinnen und Mieter andere. Bei Privatpersonen unterscheiden sie sich etwa je nach Verwandtschaftsgrad, bei Geschäften, ob die Vermieterschaft auch an der Gesellschaft mitbeteiligt ist.