Steuern beschäftigen uns zwar jedes Jahr aufs Neue, im Zusammenhang mit der Vorsorge haben wir das Thema eher nicht auf dem Radar. Sollten wir hier besser hinschauen?
Auf jeden Fall, denn Einzahlungen in die zweite und dritte Säule können von den Steuern abgezogen werden. Auch lässt sich dadurch die Steuerprogression brechen. Ebenso empfiehlt sich eine gute Strategie für den Bezug der Vorsorgegelder, die dann – zu einem reduzierten Satz – besteuert werden. Wer hier einen langfristigen Plan hat und sich bei Bedarf beraten lässt, ist sicher im Vorteil.
Ratgeberseiten und Tipps zur Vorsorge finden sich heute online überall. Gibt es da überhaupt noch Gründe, die Finanzberatung einer Bank in Anspruch zu nehmen?
Wenn ich diese Frage verneinen würde, wäre ich wohl in der falschen Position (lacht)! Im Ernst: Ratgeberseiten vermitteln zwar ein gutes Grundwissen, zum bestmöglichen persönlichen Ergebnis verhelfen sie jedoch nicht. Dafür braucht es die Vorsorgeexpertinnen und -experten: Sie schauen jeden Fall individuell an und sorgen mit ihrem Fachwissen dafür, dass die massgeschneiderte Lösung auch funktioniert. Gutgemeinte Tipps von Bekannten hingegen können sich als unzuverlässig erweisen oder gar negative Auswirkungen haben.
Vorsorge ist nicht nur für Private ein Thema, auch Firmen haben bei der Absicherung ihrer Mitarbeitenden meist Möglichkeiten, die sie nicht ganz ausschöpfen.
Für Unternehmen lohnt es sich, die verschiedenen Angebote der Pensionskassen zu vergleichen und die Optionen im Rahmen des Budgets zu prüfen. Die Unterschiede bei Angeboten und Leistungen sind teilweise gross. Sei dies bei der Absicherung von Partnern der Versicherten im Todesfall oder bei den Leistungen im Falle einer vorzeitigen Pensionierung. Wahlpläne für die Mitarbeitenden geben den Firmen zudem die Möglichkeit, sich im Bereich Employer Branding abzuheben von der Konkurrenz. Die Zürcher Kantonalbank bietet Unternehmen in diesem Bereich eine kostenfreie Analyse der bestehenden Pensionskasse sowie einen Vergleich innerhalb der Branche. Die Firmen können dann fundiert und frei entscheiden, welche Lösung sie ihren Mitarbeitenden anbieten wollen.
Wo werden Sie als neuer Leiter der Finanzberatung Prioritäten setzen, von denen auch die Kundinnen und Kunden konkret profitieren können?
Mir ist es vor allem wichtig, nahe am Puls unserer Kundinnen und Kunden zu sein und ihre Bedürfnisse zu kennen. Ich werde deshalb so oft es geht, bei Beratungsgesprächen dabei sein, damit ich so auch direktes Feedback erhalte und wir die besten Dienstleistungen anbieten können. Und ich will auch Mut machen.
Mut machen …?
Zusammen mit meinen Mitarbeitenden will ich unsere Kundinnen und Kunden für Finanz- und Vorsorgethemen sensibilisieren und sie ermutigen, den berühmten ersten Schritt zu gehen. Sie können sich zum Beispiel unser neues TV-Sendeformat «Geld & Vorsorge» auf TeleZüri anschauen und so thematisch Fuss fassen. Viele setzen sich erst mit Vorsorgethemen auseinander, wenn sie es müssen. Dabei würde es sich lohnen, sich zumindest zu Beginn von neuen Lebensphasen mit einzelnen Aspekten zu befassen. Etwa bei einer festen Partnerschaft, wenn Kinder dazukommen; oder bei einem Immobilienkauf. Das Ziel sollte dann immer sein, die Dinge so zu regeln, dass es für alle Betroffenen zum aktuellen Zeitpunkt stimmt. Durch dieses kleine zeitliche Investment können sie Eigenverantwortung übernehmen, und es gibt ihnen die Gewissheit, dass für die Liebsten und sich selbst gesorgt ist.