Unterschiede zwischen den Generationen gab es schon immer. Warum müssen sich Unternehmen heute besonders mit Fragen der Arbeitgeberattraktivität auseinandersetzen?
Primär aus demografischen Gründen: Es gehen viel mehr Menschen in Pension, als neu auf den Arbeitsmarkt kommen. Junge Talente sind rar und haben neue Bedürfnisse. Besonders bezüglich Digitalisierung und neue Arbeitsformen. Der Fachkräftemangel dürfte sich dadurch noch verstärken. Das spielt Arbeitnehmenden in die Hände: Sie überlegen sich zweimal, ob sie in einem Unternehmen bleiben, wo sie sich nicht wohl fühlen – oder sich lieber einen neuen Job suchen.
Was braucht es, damit sich die Generation Z wohlfühlt?
Flexibilität ist zentral. Junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wollen sich ungebunden fühlen. Auch Kommunikation ist wichtig – und die ist oft schneller, visueller und lockereren als bei älteren Generationen. Darüber hinaus denkt die junge Generation bei der Arbeit intensiver über Sinnfragen nach, reagiert entsprechend und schenkt psychischer Gesundheit mehr Beachtung.
Führt das zu Konflikten?
Ja. Viele Arbeitgeber verstehen Flexibilität nur als etwas, das sie ihren Mitarbeitenden bieten müssen. Sie sehen nicht, dass sie dafür auch etwas einfordern könnten. Und weil Wohlbefinden und psychische Gesundheit für die Generation Z so wichtig sind, schreiben ältere Generationen sie oft als wenig resilient ab. Dabei wäre es gewinnbringend, diese Themen als Führungsperson proaktiv anzugehen.