Home-Office bewegt den Immobilienmarkt
Die Pandemie hat viele Bereiche unseres Alltags zeitweise stillgelegt, dennoch haben zahlreiche Bewohner des Kantons Zürich die Umzugskisten gepackt. Gemäss dem neusten Umzugsreport des Immobilienportals Homegate ist knapp jeder zehnte Befragte in den letzten zwei Jahren umgezogen. Dabei zeigt sich, dass Corona das Umzugsverhalten verändert hat. Zwar sind Änderungen im Beziehungsstatus noch immer der häufigste Umzugsgrund, direkt danach folgen aber der Wunsch nach mehr Platz und die Unzufriedenheit mit der Lage. Im Lockdown ist die eigene Wohnsituation wichtiger geworden, und für die Tage im Home-Office braucht es nun zu Hause mehr Raum, um ungestört arbeiten zu können. Berufliche Gründe, die beim Umzugsreport von 2018 noch auf dem zweiten Rang lagen, wurden hingegen weniger oft genannt. Die Notwendigkeit, wegen des Jobs umzuziehen, war in den letzten anderthalb Jahren weniger verbreitet, da diejenigen, die aus dem Home-Office arbeiten können, weniger auf die Nähe zum Arbeitsplatz angewiesen sind.
Mittlerweile wurde die Home-Office-Pflicht aufgehoben, die Normalisierungsphase hat begonnen. Nun stellt sich die Frage, wie stark sich Home-Office in der neuen Normalität etablieren wird. Werden die Umzüge aus beruflichen Gründen in Zukunft überhaupt noch eine Rolle spielen? Wahrscheinlich schon, da eine theoretische Ortsungebundenheit mit fünf Tagen Arbeit aus der Distanz ein eher seltenes Phänomen sein dürfte. Plausibler sind hingegen Szenarien mit einem, zwei oder maximal drei Tagen Home-Office. Wir sind der Frage nachgegangen, welche Auswirkungen diese neue Flexibilität in der Arbeitswelt auf den Immobilienmarkt erwarten lässt und welche Regionen davon potenziell profitieren.