Der Zinserhöhungszyklus der Zentralbanken kommt nun auch in den Industrieländern zu einem Ende. Wegen der hartnäckig hohen Inflation werden die Leitzinsen vermutlich noch längere Zeit auf dem aktuellen Niveau bleiben. Aufgrund des konjunkturellen Abschwungs, bestehender Unsicherheiten und der gleichzeitig attraktiven Renditen bleiben Obligationen mit guter Kreditqualität interessant.
Reflexartig wäre man geneigt, an vermeintlich sichere Staatsanleihen zu denken, die jedoch keineswegs unumstritten sind. Entgegen der intuitiven Annahme weisen Unternehmen aus Schwellenländern, die sich am internationalen Kapitalmarkt in harter Währung finanzieren, durchschnittlich eine höhere Kreditqualität auf als ihre Domizilstaaten. So sind in gängigen Indizes für Unternehmensanleihen Emittenten aus dem «Investment Grade»- Bereich stärker vertreten als bei Indizes für Staatsanleihen (ca. zwei Drittel gegenüber der Hälfte).
Aus Schwellenländern gelangen insbesondere die grösseren und stärkeren Unternehmen an den internationalen Kapitalmarkt, da Investorinnen und Investoren aufgrund des Entwicklungstandes dieser Volkswirtschaften generell höhere Risikoprämien verlangen. Viele dieser Unternehmen sind breit aufgestellt, international tätig und profitieren von natürlichen Ressourcen oder einem grossen Binnenmarkt.