In Europa auf Platz drei
Beliefen sich die F&E-Aufwendungen Anfang der 2000er-Jahre noch auf 1,7 Prozent des BIP, waren es 2021 bereits knapp 2,3 Prozent. Damit gehört die Schweiz zur Spitzengruppe der Länder mit hohem F&E-Engagement. Seit Jahren führen Länder wie Israel (4,9 Prozent) oder Südkorea (3,8 Prozent) diese Statistik an, und auch die USA und Japan liegen vor der Schweiz. Im europäischen Vergleich liegt die Schweiz indes hinter Schweden und Belgien (je 2,5 Prozent) auf Platz drei.
Pharmabranche als Spitzenreiter
Es mag wohl kaum erstaunen, dass in der Schweiz die Pharmabranche mit 37 Prozent den grössten Anteil an den F&E-Aufwendungen hat. An zweiter Stelle folgt die Informations- und Kommunikationstechnologie mit 14 Prozent, während die Maschinenindustrie 9 Prozent aller F&E-Investitionen verantwortet. Auffallend ist, dass die Grundlagenforschung zugunsten der angewandten Forschung und der experimentellen Entwicklung stark zurückgeht. Dies gilt insbesondere in der Pharmaindustrie, wo es im Lebenszyklus von Forschungsaktivitäten üblich ist, dass die Arbeiten in der Grundlagenforschung zu gegebener Zeit in angewandte Forschung übergehen, so das BfS.
Wieder mehr Forschung und Entwicklung
Wie eine neuere Studie der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) zeigt, ist die Forschungslandschaft Schweiz zuletzt breiter aufgestellt. Vor allem kleine Unternehmen und Firmen im Bereich moderne Dienstleistungen betreiben wieder vermehrt F&E. Der langjährig abnehmende Trend an Unternehmen ohne F&E-Aktivitäten scheint gebrochen. Über die Gründe kann nur spekuliert werden. Das KOF mutmasst, dass die Einführung der Patentbox im Jahre 2020 und die höhere steuerliche Absetzbarkeit von F&E-Ausgaben in einigen Kantonen eine wichtige Rolle gespielt haben könnten.
Im internationalen Vergleich ist die Schweiz bei den F&E-Aufwendungen gut positioniert. Der Anteil an Unternehmen mit F&E-Aktivitäten stieg zuletzt an. Aus wirtschaftlicher Perspektive sind dies erfreuliche Nachrichten, zeigt doch die Vergangenheit, dass Forschung und Entwicklung eine bedeutende Voraussetzung für Produktivitätssteigerungen eines Landes sind.