Endgültig populär wurde KI Ende letzten Jahres mit dem frei zugänglichen Chatbot «ChatGPT». Die potenziellen Anwendungsbereiche von KI gehen jedoch weit über die Texterstellung hinaus. KI kann beispielsweise die Mobilität, das Gesundheitswesen, die Forschung und Entwicklung oder die Lebensmittelherstellung revolutionieren. Bei allem, aber auch wirklich allem, wird man fragen, ob eine KI das nicht besser erledigen könnte. Der positive Gesamteffekt auf unsere Produktivität und Ressourceneffizienz wäre erheblich.
Wirtschaftliches, aber auch gesellschaftlich disruptives Potenzial
Die nächste wirtschaftliche Revolution steht also bevor! Doch was passiert da? In einem öffentlichen Brief wandten sich zahlreiche renommierte KI-Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft wie etwa Apple-Mitbegründer Steve Wozniak und Tesla-Chef Elon Musk an die Öffentlichkeit und forderten einen sofortigen Marschhalt in der KI-Entwicklung. Wenden sich die Schöpfer gegen ihr Meisterwerk? Nein, aber sie wissen um das enorme wirtschaftliche und eben auch gesellschaftlich disruptive Potenzial. Ihrer Meinung nach ist die Gesellschaft dafür noch nicht bereit.
Angst um unsere Selbstbestimmung
Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu 80 Prozent der Arbeitsplätze von KI beeinflusst und innerhalb kürzester Zeit hunderte Millionen Stellen komplett ersetzt würden. Offene Fragen bestehen auch in Bezug auf die Gewährleistung der Rechtssicherheit, der Datenverfügbarkeit und des Datenschutzes und der Vermeidung von falschen Informationen. Darüber hinaus greift die KI unser menschliches Selbstverständnis direkt an. Sollte sich die KI letztlich ohne Rahmenbedingungen zur natürlichen Intelligenz entwickeln, könnten wir gemäss Kritikern die Kontrolle über unsere Selbstbestimmung verlieren.
Verantwortungsvolle Entwicklung und Anwendung für Unternehmen von Vorteil
Die Unterzeichner des Briefes fordern jedoch nicht, die KI-Entwicklung zu stoppen, sondern vielmehr, sie aufgrund ihres disruptiven Charakters in kontrollierte Bahnen zu lenken. Es soll zuerst gesellschaftlicher Konsens über die Auswirkungen und notwendigen flankierenden Massnahmen herbeigeführt werden. Sie fragen deshalb explizit: «Sollen wir alle Arbeitsplätze automatisieren, auch die erfüllenden? Sollen wir nichtmenschliche Intelligenzen entwickeln, die uns irgendwann zahlenmässig und intellektuell überlegen sind und uns überflüssig machen könnten? Sollen wir den Verlust der Kontrolle über unsere Zivilisation riskieren?» Gleichzeitig fordern die Unterzeichner branchenweite Sicherheitsprotokolle, Standards und staatliche Regulierung.
Der Brief schliesst: «Die Menschheit kann mit KI eine blühende Zukunft erleben.» Das Potenzial der KI ist bedeutend und Unternehmen, die sie gezielt und verantwortungsvoll entwickeln oder einsetzen, sind im Vorteil.